Um einen Brand zu löschen, gibt es verschiedene Methoden, die daran ansetzen, was ein Feuer für seine Existenz benötigt: Brennstoff, Wärme und Sauerstoff. Wer die Flammen stoppen will, muss also mindestens eines dieser Elemente ausschalten.

Brennstoff entziehen

Ein Feuer braucht ständigen Nachschub an brennbaren Stoffen. Wenn es gelingt, allen Brennstoff aus seiner Nähe zu entfernen, muss es bald erlöschen. Das gilt sowohl kleinräumig als auch im großen Maßstab. Als Präventionsmaßnahme gegen Waldbrände, aber auch zur aktiven Brandbekämpfung, werden Brandschneisen angelegt. Diese Rodungsstreifen in einem Wald sollen so breit sein, dass ein Feuer sie nicht „überspringen“ kann.

Feuerwehr beim Löschen - Paul-Georg Meister / pixelio.de
Feuerwehr beim Löschen – Paul-Georg Meister / Pixelio.de

Wärme verringern

Ein Feuer erzeugt selbst Hitze, die in einer Kettenreaktion die weitere Verbrennung ermöglicht. Fällt die Temperatur dagegen unter den Brennpunkt bzw. Flammpunkt ab, erlischt das Feuer. Diesen Effekt machen sich Menschen bei der häufigsten Methode zur Brandbekämpfung zunutze: dem Löschen mit Wasser.

Entgegen einer weit verbreiteten Annahme ist es nicht die Feuchtigkeit, die den Brand bekämpft, sondern die vom Wasser ausgehende Kühlung. Das Feuer erhitzt das Wasser, bis es sich in Wasserdampf verwandelt, und verliert dabei selbst Energie. Theoretisch lässt sich Feuer auch auf anderen Wegen kühlen, allerdings hat Wasser meist den Vorteil, in großen Mengen vorhanden zu sein.

Ein Löschversuch mit Schnee würde im Vergleich zu Wasser kaum Vorteile bringen, da beispielsweise ein Wohnungsbrand Temperaturen von über 1000 Grad erreichen kann, wogegen der Temperaturunterschied zwischen flüssigem und gefrorenem Wasser marginal ist.

Zufuhr von Sauerstoff abschneiden

Feuer beruht in der Regel auf einem Oxidationsprozess mit Sauerstoff. Wer ein Feuer anfachen möchte – so bei einem Grill oder einem Kamin – muss die Sauerstoffzufuhr verbessern. Um einen Brand zu löschen, ist das Gegenteil notwendig: Das in diesem Fall verwendete Löschmittel soll eine trennende Schicht zwischen Feuer und Außenluft schaffen. Die Trennschicht verhindert, dass die Oxidation weiterlaufen kann. Das Feuer wird, wie man sagt, „erstickt“.

Als trennender Stoff kommen unter anderem Sand, Schaum, Löschdecken oder Löschpulver infrage. Manche Feuerlöscher sind mit Schaum oder so genanntem ABC-Pulver gefüllt. Das Löschpulver besteht vor allem aus den schwer entflammbaren Substanzen Ammoniumdihydrogenphosphat und Ammoniumsulfat.

Neben dem primären Kühlungseffekt hilft Löschwasser auch dabei, die Sauerstoffzufuhr zu verringern. Das Wasser erhitzt sich zu Wasserdampf, der sich wie eine abschirmende Wolke über den Brandherd legen kann.

Brandklassen

Nicht jeder Brand lässt sich mit den gleichen Methoden und Löschmitteln bekämpfen. Zum Beispiel dürfen Fettbrände keinesfalls mit Wasser gelöscht werden. Die Wassertropfen werden vom heißen Fett eingehüllt, dehnen sich schnell aus, werden gasförmig und erzeugen dabei eine gefährliche Explosion.

Für einen erfolgreichen und sicheren Löschvorgang hat die Europäische Union fünf „Brandklassen“ definiert. Alle brennbaren Stoffe lassen sich in dieser Norm einordnen:

  • Brandklasse A: Feststoff-Brände, z.B. von Holz oder Kohle, die sich unter anderem mit Wasser löschen lassen
  • Brandklasse B: Flüssigkeits-Brände, z.B. von Benzin oder Alkohol, die mit Schaum, Pulver oder Kohlenstoffdioxid erstickt werden können
  • Brandklasse C: Gas-Brände, z.B. von Erdgas, Wasserstoff oder Methan, die vor allem mit Löschpulver bekämpft werden, nachdem die Gaszufuhr gestoppt wurde
  • Brandklasse D: Metall-Brände, vergleichsweise seltener Typus, der am besten mit so genanntem D-Löschpulver – behelfsweise auch mit ganz trockenem Sand oder Zementpulver – erstickt werden kann
  • Brandklasse F: Fett- und Ölbrände, die ebenso wie Metall-Brände niemals mit Wasser behandelt werden sollten; neben professionellen Löschmitteln der Feuerwehr besteht die beste Chance darin, einen Fettbrand in einer Pfanne mittels Deckel zu ersticken.

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