Brandschutz, Menschen- und Tierrettung, Unfallhilfe, Katastrophenschutz, technische Hilfsdienste… Eine moderne Feuerwehr hat zahlreiche Aufgaben. Hinter der bekannten Formel „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ verbergen sich komplexe Anforderungen an heutige Feuerwehrleute und ihre Ausrüstung. Damit unsere Feuerwehr den hohen Erwartungen gerecht werden kann, benötigt sie auch Spenden, die die öffentliche Finanzierung sinnvoll ergänzen. Diese Spendengelder fließen häufig in die Ausbildung und Jugendarbeit, aber auch in neues Löschgerät. Manche Feuerwehr spart jahrelang, um sich eine Ergänzung des veralteten Fuhrparks leisten zu können.
Die gute Nachricht für alle Spender lautet: Die Geld- oder Sachspenden lassen sich steuerlich absetzen. Die hoch die Einsparung ist, ermittelt der Spendenrechner unter diesem Beitrag.
Wie finanziert sich die Feuerwehr?
Das deutsche Feuerwehrwesen ist äußerst vielfältig strukturiert. Berufsfeuerwehren sind in großen und wichtigen Städten vorgeschrieben, während Werksfeuerwehren besondere Einrichtungen (z.B. Flughäfen) schützen. Das Rückgrat bilden aber die rund 24.000 Freiwilligen Feuerwehren, in denen vor allem ehrenamtliche Brandschützer und Retter Dienst tun. Ebenso vielfältig – und zudem von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich – ist auch die Finanzierung der Feuerwehren. Dies sind die wichtigsten Einnahmequellen:
- Die Feuerschutzsteuer wird in ganz Deutschland auf Feuerversicherungen erhoben. Die Gesamtsumme wird nach einem speziellen Schlüssel auf die einzelnen Bundesländer verteilt und nach dem Ermessen der Länder an die Feuerwehren weitergegeben.
- Viele Landeshaushalte sehen weitere Etatposten für die Feuerwehren vor, zum Beispiel im Rahmen spezieller Förderprogramme für Gerätehäuser oder große Anschaffungen.
- Die Kommunen sind die Träger der meisten Feuerwehren. Finanziell und logistisch leisten sie einen erheblichen Beitrag, um die Feuerwehren in ihrem Gemeindegebiet zu unterstützen.
- Für manche Einsätze dürfen die Feuerwehren eine Rechnung schreiben. Auf diesem Wege kommen aber nur bescheidene Einnahmen zusammen.
- Auch Feuerwehrfeste sind beliebte Anlässe, um die Kasse ein wenig aufzubessern. Hieraus können sich für die Feuerwehren aber unter Umständen Probleme mit der Gemeinnützigkeit ergeben.
- Und nicht zuletzt: Spenden engagierter Bürgerinnen und Bürger!
Warum spenden?
Die Feuerwehren dienen nicht nur unserer Sicherheit, sondern erfüllen auch gesellschaftliche und soziale Funktionen. Mädchen und Jungen können hier lernen, Verantwortung zu übernehmen und Freizeit sinnvoll zu gestalten. Vor allem in kleineren Orten sind die Feuerwehrvereine treibende Kräfte für das Dorfleben. Da die öffentliche Finanzierung knapp bemessen ist, sind insbesondere solche Aktivitäten, die über die Kernaufgaben hinausgehen, nur mit Hilfe von Spenden durchführbar.
Spenden von der Einkommensteuer absetzen
Da auch der Gesetzgeber das Spendenengagement fördern will, hat er einen steuerlichen Vorteil geschaffen: Spenden für gemeinnützige Einrichtungen mindern die zu zahlende Einkommensteuer. Dies gilt für eine jährliche Spendensumme, die bis zu 20 Prozent des eigenen Einkommens beträgt.
Als weiterer Anreiz wurden die bürokratischen Hürden gesenkt: Wer bis zu 300 Euro spendet, benötigt keine formale Spendenbescheinigung. Stattdessen reicht zur Vorlage beim Finanzamt ein Einzahlungsbeleg als sogenannter „vereinfachter Spendennachweis“.
Geldspenden lassen sich besonders einfach verbuchen und flexibel verwenden. Selbstverständlich freut sich eine Feuerwehr auch über eine Sachspende, wie beispielsweise einen Ausrüstungsgegenstand. In der Praxis ist es allerdings nicht immer einfach, den Geldwert einer Sachspende korrekt zu beziffern. Dies erschwert die steuerliche Absetzbarkeit.
Wer ist der Spendenempfänger?
Selbstverständlich darf jede Feuerwehr (und zu jedem beliebigen Zweck) einmalige oder regelmäßige Spenden entgegennehmen. Damit die Spende steuerlich absetzbar ist, kommt es allerdings darauf an, dass der Empfänger als gemeinnützig anerkannt ist. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, haben viele (aber längst nicht alle!) Freiwilligen Feuerwehren einen gemeinnützigen Verein, einen Förderverein oder sogar eine Stiftung gegründet. Spenden an diesen Verein oder Fördermitgliedschaften sind in der Regel steuerlich absetzbar. Auch Spenden für Jugendfeuerwehren sind in jedem Fall absetzbar. Anders ist die Lage bei den sogenannten „Kameradschaftskassen“: Sie dienen ausdrücklich der Kameradschaftspflege, also einem nicht gemeinnützigen Zweck.
Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle Rechtsberatung. Haben Sie konkrete Fragen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen? Dann stehen Ihnen Ihr Steuerberater und „Ihre“ Feuerwehr sehr gerne Rede und Antwort!