Manchmal sind sie eine natürlich entstandene Kuriosität, manchmal eine ökologische Katastrophe: die Erdbrände. Dabei brennt nicht das Erdreich selbst, sondern ein unterirdisch vorhandener Brennstoff glüht vor sich hin. Am häufigsten brennen Steinkohlen- oder Braunkohlenflöze, aber auch Torf oder Erdgas. Intensität und Ausbreitungsgeschwindigkeit des Feuers hängt insbesondere von der Verfügbarkeit von Sauerstoff und Brennmaterial ab.

Erdbrände zu löschen, hat sich oft als erstaunlich schwierig erwiesen. Bereits eine geringe, nicht abgedichtete Sauerstoffzufuhr reicht, um die Glut zu nähren. In manchen Fällen existieren diese mysteriösen Feuer bereits seit Jahrtausenden!

Viele Erdbrände sind die Folge menschlichen Bergbaus. Wenn die Kohleschichten in den Kontakt mit der Außenluft kommen, können sie sich selbst entzünden. Auf diese Weise entflammen immer wieder gewaltige Kohlevorkommen. Vor allem in China und Indien ist die brennende Kohle zu einem großen Problem geworden. Zum einen zerstören die Flammen den wertvollen Brennstoff, zum anderen – und das ist schlimmer – gelangen gesundheitsschädliche Gase in die Atmosphäre.

Der Gasbrand von Chimaira ist eine Touristenattraktion - © Ruper / pixelio.de
Der Gasbrand von Chimaira ist eine Touristenattraktion – © Ruper / Pixelio.de

Chimaira

Der Ort Chimaira, der in der heutigen Türkei liegt, war vermutlich schon im antiken Griechenland ein wichtiger Kultplatz. Dort tritt das brennbare Gas Methan aus dem Untergrund aus und speist zahlreiche Flammen. Wahrscheinlich brennen die „ewigen Feuer“ bereits seit Tausenden von Jahren.

Brennender Berg

Seit rund 350 Jahren glüht unterirdisch der Steinkohlenflöz des „Brennenden Berges“. Das harmlose Naturphänomen liegt im Saarland nahe der Stadt Saarbrücken. Besucher können keine offenen Flammen besichtigen, sondern nur heiße Dämpfe, die durch Gesteinsspalten nach außen dringen.

Planitzer Erdbrand

Ebenfalls in Deutschland lag der – mittlerweile erloschene „Planitzer Erdbrand“. Seit dem 15. Jahrhundert brannte hier in der Nähe der sächsischen Stadt Zwickau ein Kohlenflöz. Ein pfiffiger Gärtner nutzte im 19. Jahrhundert die austretende Erdwärme, um in seinen Gewächshäusern Kakao, Ananas, Bananen und andere tropische Pflanzen anzubauen. Im Jahr 1860 gelang es schließlich, den Erdbrand zu löschen.

Centralia

Dass Kohlebrände alles andere als lustig sein können, beweist das Beispiel der (ehemaligen) US-amerikanischen Kleinstadt Centralia. Der Brand entstand im Jahr 1962, möglicherweise infolge des missglückten Versuchs, eine Mülldeponie abzubrennen. Heute gilt das Stadtgebiet als unbewohnbar. Sämtliche Löschversuche, die dem Feuer die Sauerstoffzufuhr abschneiden sollten, sind gescheitert.

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Jharia

Falls kein Wunder geschieht, müssen in den nächsten Jahren fast 0,5 Millionen Menschen in der indischen Region Jharia ihre Häuser verlassen. Rund 70 Erdbrände, die seit fast 100 Jahren Luft und Boden verpesten, soll es in der Region geben. Immer wieder erreichen die Flammen weitere Dörfer und lassen Gebäude in Rauch aufgehen. Die meisten Einwohner leben davon, in lebensfeindlicher Umgebung illegal Kohle zu schlagen und zu verkaufen.

Burning Mountain

Zum Abschluss noch eine harmlose Naturerscheinung aus Australien: Im Südosten des Landes, gut 200 Kilometer von Sydney entfernt, liegt der spektakuläre „Burning Mountain“. Hier frisst sich ein Kohlebrand mit einem Meter pro Jahr langsam durch den Untergrund. Und das nicht erst seit gestern: Nach Schätzungen verdient dieser „Brennende Berg“ seit rund 6000 Jahren seinen Namen.

Erdbrände