Große Hitze, offenes Feuer und Elektrizität sind die häufigsten Brandursachen in deutschen Wohnungen. Viele Brände wären vermeidbar gewesen, wenn die Menschen aufmerksam mit potenziellen Gefahrenquellen umgegangen wären.

Elektrizität

Defekte Kabel und andere elektronische Bauteile können Funken und Schwelbrände verursachen. Rund jeder dritte Brand entsteht durch Elektrizität. In manchen Fällen bleibt das Problem (beispielsweise ein Kabelbruch) lange Zeit unbemerkt, bis schließlich ein sichtbares Feuer ausbricht.

Der größte Teil dieser Feuer geht auf das Konto von Elektrogeräten, die einen Kurzschluss haben, unsachgemäß angeschlossen sind und/oder sich überhitzen. Besonders gefährlich sind Heizgeräte aller Art und Kühlschränke. Ein Klassiker unter dem Brandursachen ist auch das auf einer brennbaren Unterlage „vergessene“ Bügeleisen. Um die Gefahren zu verringern ist es sinnvoll, Elektrogeräte nicht nur auszuschalten oder auf Stand-by zu schalten, sondern ganz vom Stromnetz zu trennen. Erst wenn der Stecker gezogen ist, liegt an dem Gerät keine Spannung mehr an.

Tückisch sind auch alte, defekte oder geflickte Verkabelungen in den Wänden. Ein Kabelbrand in der Wand entsteht durch eine Überlastung. Dies passiert sehr selten, wird aber oft zu spät bemerkt.

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Gefahrenort Küche

Viele Wohnungsbrände nehmen ihren Anfang in der Küche. Der vergessene Topf auf der Kochplatte oder das Küchentuch neben der Gasflamme können allzu leicht Feuer fangen. Dabei reicht es, wenn die lokale Hitzeentwicklung einen kritischen Wert überschreitet. Ein Zündfunken ist gar nicht notwendig.

Besonders gefürchtet sind Fettbrände. Steht eine Pfanne mit Fettresten in Flammen, darf auf keinen Fall Wasser zum Löschen benutzt werden, da das entstehende Öl-Wasser-Gemisch explodieren kann. Stattdessen hilft es, mit beherztem Griff einen Deckel auf die Pfanne zu setzen. Diese Maßnahmen schneidet dem Feuer die Sauerstoffzufuhr ab.

Weihnachten und Silvester

In der Adventszeit und zum Jahreswechsel hat die Feuerwehr deutlich mehr zu tun als im Rest des Jahres. Das liegt an den jahreszeitlich bedingten Gefahrenherden: lichterloh brennenden Weihnachtsbäumen und Adventskränzen ebenso wie fehlgeleiteten Silvesterraketen.

Dass Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen sollten, zählt zum kleinen Einmaleins der Brandschutzes. Dennoch wird diese Regel sehr oft missachtet. Elektrische Kerzen sind sicherer als Wachskerzen – aber sie sind natürlich nicht genauso stimmungsvoll. Daher sind sie für viele Menschen keine ernsthafte Alternative.

Weitere Gefahrenquellen

Menschliches Fehlverhalten macht einen großen Teil der Brandursachen aus. Dazu zählen achtlos weggeworfene Zigaretten sowie brennbare Flüssigkeiten, die zu nahe an Wärmequellen gelagert wurden. Überhitzte Spraydosen können im Extremfall sogar explodieren.

Sehr selten entstehen Haus- oder Wohnungsbrände durch Blitzeinschlag. Manche Statistiken gehen von weniger als einem Prozent der versicherten Schadensfälle aus. Dies spricht dafür, dass die Brandursache Blitzschlag in der Öffentlichkeit überdimensioniert wahrgenommen wird.

Brandstiftung

Etwa bei jedem zehnten Brandschaden ist Brandstiftung im Spiel. Nicht nur Wohnungsbrände, sondern auch ein erheblicher Anteil der Wald- und Industriebrände sind vorsätzlich gelegt. Die Brandstiftung offenbart sich oft darin, dass die Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausbrechen und dass die Polizei typische „Brandbeschleuniger“ wie Benzin am Tatort nachweisen kann. Nur etwa die Hälfte der Fälle endet mit der Ergreifung des Täters.

Häufige Brandursachen