Im deutschen Sprachgut ist das Wort „Feuer“ ein starkes Symbol. Es steht für Macht und Kraft, für Zerstörung und Liebe. Hier einige ausgewählte Sprichwörter, Redewendungen und Metaphern rund ums Feuer.

Ein gebranntes Kind scheut das Feuer.– Wer eine schlechte Erfahrung gemacht hat, möchte das möglichst nicht wiederholen und ist beim nächsten Mal besonders vorsichtig.

Eine Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer.– Hier war ursprünglich wohl kein Buschbrand gemeint, sondern ein militärischer Begriff: das Gewehrfeuer von mehreren Schützen, die schnell nacheinander einen Schuss abgeben, oder eine brennende Spur aus Schwarzpulver.

Öl ins Feuer gießen.– Dass man so etwas auf gar keinen Fall tun wollte, wussten schon Menschen in früheren Zeiten. Das explodieren Fett-Wasser-Gemisch kann schwere Verletzungen hervorrufen.

Feuer im Herzen gibt Rauch in den Kopf.– Zu viel unreflektierte Hingabe kann den Verstand umnebeln.

Das Feuer schüren.– Wer mit dem Schürhaken durch das Feuer zieht, verbessert Sauerstoffzufuhr und Verbrennung. In ähnlicher Weise kann man eine schwelende Auseinandersetzung zwischen Menschen anheizen.

Etwas nicht mir der Feuerzange anfassen.– Mit einer Feuerzange nahm man früher glühende Holzkohle aus einem Kamin. Wer etwas nicht einmal mit einer solchen dreckigen Zange anfassen mag, hat offenbar einen sehr großen Widerwillen.

Feuer und Flamme für etwas sein.– Vermutlich sehr altes Sprichwort mit germanischen Wurzeln. „Feuer und Flamme“ umschrieb den eigenen Haushalt mit Herdstelle. Heute eine Metapher für leidenschaftliche Liebe oder große Begeisterung.

Vom Job gefeuert werden.– Saloppe Bezeichnung für Entlassungen, vor allem für unehrenvolle Kündigungen.

Sich die Finger verbrennen.– Das kennt wohl jeder und weiß, wie weh das tut. Sowohl der symbolische Schaden als auch die reale Verletzung.

Jemandem Zunder geben.– Der Zunder ist eigentlich ein leicht brennbarer Baumschwamm, der vermutlich seit Jahrtausenden zum Feuermachen verwendet wurde.

Das ist ein Strohfeuer.– Das Stroh fängt sehr schnell Feuer und brennt lichterloh. Aber das trockene Brennmaterial ist schnell aufgebraucht. So ist es auch mit hektischen und substanzlosen Aktivitäten, die abrupt enden, wenn die Energie aufgebraucht ist.

Wie Feuer und Wasser sein.– Die beiden „Elemente“ sind sehr unterschiedlich und vertragen sich kaum.

Feuer fängt mit Funken an.– Auch ein Feuer fängt mal klein an, und kann gewollt oder ungewollt riesig werden.

Mehrere Eisen im Feuer haben.– Ursprung dieser Redensart ist vermutlich die traditionelle Arbeitsweise eines Schmiedes. Ein Schmied hat mehrere rotglühende Werkstücke gleichzeitig im Feuer, um diese zügig bearbeiten zu können.

Jemandem Feuer unter dem Hintern machen.– Wem es unter dem Hintern brennt, der wird sich nun endlich beeilen.

Mit dem Feuer spielen.– Eine solche Gefahr sollte man natürlich niemals eingehen…

Für jemanden seine Hand ins Feuer legen.– Für diese Redewendung stand das finstere Mittelalter Pate: Wer seine Unschuld beweisen wollte, konnte zuweilen als „Gottesurteil“ seine Hand ins Feuer strecken. Je stärker sie verbrannt wurde, desto größer war angeblich die Schuld.

Krummes Holz gibt auch gerades Feuer.– Für manche profanen Zwecke ist keine Spitzenqualität gefragt.

Die Kastanien (oder die Kartoffeln) aus dem Feuer holen.– Das Sprichwort hat eine literarische Vorlage: In der Geschichte „Der Affe und die Katze“ von Jean de la Fontaine überredet der Affe Bertrand die Katze Raton dazu, leckere Esskastanien aus einem Feuer zu stehlen.

Die Eisen aus dem Feuer holen.– Gemeint sind hier vielleicht Schmiedeeisen. Die sind zwar nicht lecker wie Kastanien oder Kartoffeln, dafür aber in Weißglut rund 1200 Grad heiß.

Für jemanden durchs Feuer gehen.– Manchmal muss man viel riskieren – für eine Person oder für ein wichtiges Ideal.

Kein Rauch ohne Feuer.– Hier verbirgt sich die Annahme, dass hinter Gerüchten und Verdächtigungen immer auch ein Körnchen Wahrheit steckt. Wenn das mal stimmt…

Wer des Feuers bedarf, sucht es in der Asche.

Arbeit gewinnt Feuer aus Steinen.

Unser Rauch ist besser denn des Nachbars Feuer.

Wer ins Feuer bläst, dem fliegen die Funken ins Auge.

Eisen kalt und hart, im Feuer schmeidig ward.

Alt Holz gibt gut Feuer.

Klein Feuer gibt süß Malz dem Bräuer.

Gespalten Holz fängt gerne Feuer.

Das Feuer, das mich nicht brennt, lösch ich nicht.

Brennte Falschheit wie Feuer, so wär‘ das Holz nicht halb so teuer.

Feurige Sprichwörter